Die Lehre der 5 Elemente / Wandlungsphasen

Vor rund 5000 Jahren wurde in China ein philosophisch fundierter, praktischer Heilungsansatz entwickelt – das System der fünf Elemente – Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Jedes Element, oder jeder daraus abgeleitete Typ, hat unterschiedliche Bedürfnisse, sei das physisch, emotional, seelisch, geistig oder spirituell. Man könnte auch von verschiedenen Lebensstilen sprechen, aus denen unsere Impulse und Motivationen emporsteigen, um schliesslich unsere Einzigartigkeit, unsere innere Landschaft zu formen.

↓ Das Modell der 5 Wandlungsphasen
↓ Wandlungsphase Holz
↓ Wandlungsphase Feuer
↓ Wandlungsphase Erde
↓ Wandlungsphase Metall
↓ Wandlungsphase Wasser
↓ Test: Welchem Elemente- oder Wandlungsphasen-Typ entsprechen Sie am ehesten?

 

Aufgabe
Mit Widerstand angemessen umgehen können, Entwicklung von Güte und Menschlichkeit.

Stärken
Menschen mit Affinität zur Holz-Energie setzen sich Ziele und haben ein gutes Organisationstalent. Sie besitzen Pioniergeist, sind neugierig und zielstrebig. Sind begeisterte Netzerker.

Schwächen
Gereiztheit, Ungeduld, Aggression, Rücksichtslosigkeit, aber auch Mutlosigkeit

Organe/Meridiane
Leber und Gallenblase

Die Wandlungsphase Holz gibt uns die Energie, morgens mit Schwung und Tatkraft aus dem Bett zu steigen. Mit aufrechter Haltung, flexibel sowohl innerlich als auch äußerlich, treten wir den Aufgaben des Tages entgegen. Dank der Fähigkeit, Strategien und Pläne zu entwickeln, behalten wir den Überblick und die Kraft zur Weitsicht. Der Holz-Typ ist der kreative Kopf, der Planer oder der Initiator für Projekte. Er behält einen kühlen Kopf und erkennt mit klarer Sicht und Blick auf das Wesentliche die Probleme oder Krisen und findet Lösungsmöglichkeiten.

Ins Ungleichgewicht geratene Menschen gehen einer klaren Entscheidung aus dem Weg. Manchmal fehlt der Mut (Gallenblase) dazu, oft auch die Power (Leber), eine Entscheidung zu fällen und danach zu handeln. Viele Leute leiden unter typischen Holzbeschwerden: z.B. Kopfschmerzen mit Migräne, Ischias, Nackenbeschwerden, müde Augen.

Aufgabe
harmonischer Umgang mit Nähe und Distanz.

Stärken
Personen dieses Typs haben die Fähigkeit, Menschen zu führen und mit ihrem Enthusiasmus anzustecken. Sie sind optimistisch, kommunikativ, humorvoll und lassen sich gerne von anderen inspirieren. Sie besitzen Herzenswärme und sind sensibel gegenüber den Gefühlen ihrer Mitmenschen.

Schwächen
Distanzlosigkeit oder aber keine Nähe zulassen können

Organe/Meridiane
Herz, Dünndarm und Perikard, 3facher Erwärmer

Im Herzen ist der Geist des Feuers „Shen“ zuhause. Shen bedeutet Bewusstsein und gibt uns die Möglichkeit, im Hier und Jetzt zu leben. Diese geistige Kraft zeigt sich in den Augen, dann, wenn sie strahlen. Die Fähigkeit zur Freude und Begeisterung und die Fähigkeit, sie auch auszudrücken, verdanken wir der Feuer-Energie. Voller Begeisterung gehen wir Aufgaben an und lösen Probleme; nicht umsonst kennt man den Ausdruck, mit „Feuer und Flamme“ dabei sein.
Der Feuer-Typ kann eine herzliche und warme Atmosphäre schaffen und ist offen für andere Meinungen. So kann er verschiedene Standpunkte miteinander in Einklang bringen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Dadurch verschafft er sich eine natürliche Autorität. Er besitzt außerdem die Fähigkeit, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen und gibt damit seiner Umgebung das Empfinden, Teil einer Gruppe zu sein. Feuer-Menschen wirken auf andere mitreißend und strahlen doch eine ruhige Freude aus. Man spürt die Leichtigkeit, mit denen sie das Leben von der sonnigen Seite nehmen.

Gerät das Element Feuer ins Ungleichgewicht, dann ist das Bewusstsein nicht mehr richtig verankert. Diese Menschen sind anfällig für Schocks und Schrecken, auch manische Zustände können die Folge sein.
Menschen mit Hyperzuständen wirken überdreht, reden ständig ohne Unterbruch, sind leicht euphorisch und neigen zur Arroganz. Es ist, als würden sie knapp 5 cm über dem Boden schweben, immer in Gefahr, abzustürzen. Es ist sehr modern geworden, schnell und intensiv zu leben, immer lebenslustig und begeisterungsfähig zu wirken, der geistreiche, schöne, temperamentvolle Yuppie zu sein. Doch leicht kommt es zum Burn-out Syndrom und es entstehen Depressionen.

Aufgabe:
Entwicklung des Prinzips der Wechselseitigkeit im Geben und Nehmen. Sorgt in diesem Kontext auch für einen harmonischen Umgang mit Nähe und Distanz.

Stärken
Menschen dieses Typs schätzen Stabilität Vertrauen und Verlässlichkeit.
Sie können gut zuhören und harmonische Beziehungen schaffen.
Das Schönste für einen Erdtypen ist es, für jemand oder etwas zu sorgen und sich genährt zu fühlen

Schwächen
Grübeln, übermäßiges Denken, Essstörungen

Organe/Meridiane
Milz und Magen

Die Erde birgt die mütterlichen Gefühle in uns. Sie lässt uns umsorgend und einfühlsam sein. Sicher kennen Sie das Gefühl, plötzlich in Gegenwart eines Menschen Zuwendung zu spüren, ohne dass dieser Mensch große Worte macht oder durch Handlungen auffällt. Er ist einfach da, in sich ruhend und strahlt Wärme und Sicherheit aus. Auch die größte Hektik bringt ihn nicht aus der Ruhe, er ist wie ein Fels in der Brandung. Diesem Menschen kann man vertrauen, denn er steht zu seinem Wort. Die Meinung anderer kann er gelten lassen. Er findet eine tolerante und doch klare Haltung, und ist fähig, die Harmonie in einer Gruppe oder in der Familie herzustellen.

Menschen mit einem Ungleichgewicht in Milz oder Magen sind misstrauisch und grübeln oft. Sie sind überverantwortlich und die Last der Sorgen (auch fremde!) zieht sie buchstäblich zum Boden herunter. Sie leiden unter schweren Beinen und wirken schwerfällig. Sie bezeichnen ihre Gedanken als Teufelskreis, aus dem sie nicht mehr herausfinden. Die meisten von ihnen belohnen sich gerne mit Essen und neigen dazu, sich abzukapseln.

Aufgabe
Anerkennen können was gut ist, klar sehen, Beurteilungsvermögen.

Stärken
Menschen dieses Typs sind in dem, was sie tun, stets korrekt.
Genauigkeit und Disziplin sich ihre herausragenden Wesensmerkmale.
Ebenso wissen sie, wann es Zeit ist, Altes loszulassen, um sich auf das Wesentliche im Leben
zu konzentrieren.

Schwächen
Selbstwertprobleme, Perfektionismus, Starrheit, aber auch Resignation

Organe/Meridiane
Lunge und Dickdarm

Ausgeglichene Metall-Energie zeigt sich in offenen, gerechten und methodischen Menschen. Sie verleiht uns die Fähigkeit, klare und starke Strukturen zu bilden, die wir in unserem Leben brauchen. Damit können wir sowohl unsere Möglichkeiten wie auch die Grenzen erkennen und respektieren. Wir wissen, wie viel Freiraum wir brauchen und können diesen auch anderen zugestehen.
Wenn es keine Grenzen gäbe, würde alles ineinander übergehen oder verfließen. Austausch aber ist nur möglich, wenn es zwischen dem Individuum selbst und dem Aussen Grenzen gibt – ein Mensch sich also abgrenzen kann. Das Metall ermöglicht uns aber auch stagnierende und erstarrte Strukturen zu erneuern, in dem wir Altes los lassen und freien Raum schaffen, in welchem später etwas Neues entstehen kann. Dieser Abschied kann Trauer auslösen. Auch die Fähigkeit, dieses Gefühl bewusst zu erleben, gehört zum Metall.

Menschen mit einem Ungleichgewicht im Metall halten oft an ihren starren Strukturen fest und erscheinen uns stur und ungesellig. Dadurch geraten Sie immer mehr in die Isolation.

Unser Familienbild hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. In der heutigen Zeit leiden viele Menschen unter ihrer Isolation. Sie sind einsam und haben nur wenig soziale Kontakte. Unter diesem Gesichtspunkt erstaunt es nicht, dass der Dickdarmkrebs das häufigste Krebsleiden ist.

Aufgabe
Vertrauen in seine Ressourcen entwickeln, mit dem Leben „fließen“.

Stärken
Menschen dieses Typs haben Durchhaltekraft. Sie folgen dem Rhythmus des Lebens und „akzeptieren es so, wie es sich zeigt“ Das Leben hat sie weise gemacht und sie spüren, wo Vorsicht geboten ist. Wollen sie etwas erreichen, entwickeln sie Originalität und einen starken Willen.

Schwächen
zu furchtlos oder furchtsam sein

Organe/Meridiane
Niere und Blase

Im Wasser liegen unsere Urinstinkte. Damit meine ich sowohl das Urvertrauen, dass das Leben weiter geht, als auch die Urangst, unter zu gehen. Kampf oder Flucht sind Reflexe, die nicht rational von unserem Gehirn verarbeitet werden. Angst zulassen zu können ist eine Qualität des Wassers.
Ausgeglichene Wasserenergie sucht und findet einen Weg um Hindernisse herum, ist dabei beständig und ausdauernd. Sie ist sehr anpassungsfähig und doch bearbeitet sie die Hindernisse. Sie bleibt immer „dran“ und ist somit das Bild für unsere Willenskraft.
Wenn ich mein Tempo – meinen Fluss – einhalte, dann bekommen meine Handlungen und mein Verhalten Tiefe und erfassen die ganze Absicht, die ich damit verbinde. Dadurch werden sie wirkungsvoll. Ich habe die Möglichkeit, mir meines Verhaltens ganz bewusst zu werden und auch zu merken, warum ich was mache.
Wasser verhilft zu Tiefsinn, zu Phasen der Ruhe und Erholung, in denen wir innerlich klar und gereinigt werden, so dass neue Ideen aufkeimen können. Zu diesen Phasen gehören auch Entspannung und guter Schlaf. Diese Zeiten werden zu einer Quelle unerschöpflicher Energie.
Auch Ernsthaftigkeit und Geradlinigkeit entspringen dem Wasser. Wir erhalten die Fähigkeit, anderen zuzuhören, ohne gleich Ratschläge zu erteilen. Das ermöglicht uns das Besinnen auf unsere tiefsten Regungen. Wir können warten und Gesprächspausen aushalten. Wasser macht Mut, hinzuhören, auch wenn die dabei erfahrene Wahrheit unerwartet oder unangenehm ist.
Sicher kennen Sie einen Wasser-Typ: er trägt einen langen Mantel, einen dicken Schal und vielleicht eine Mütze oder einen Hut und geht beim schlimmsten Schneegestöber alleine am Waldrand spazieren, langsam, mit gesenktem Kopf, die Hände in den Taschen verborgen und völlig in sich versunken. Es sind die Denker unter uns, jene mystisch wirkenden Menschen, bei denen man sich leicht verunsichert fühlt, wenn man in ihre klaren, wissenden Augen schaut.

Doch Wasser braucht auch einen gewissen Druck oder ein Gefälle, um sich zu bewegen. Menschen mit stagnierender Wasserenergie haben keinen Antrieb mehr. Sie treten an Ort und jede Handlung wird zu einer Anstrengung. Sie leiden unter Schlafstörungen und haben Kreuzbeschwerden. Sie sind müde und erschöpft und wirken mut- und kraftlos.

Test: Welchem Elemente- oder Wandlungsphasen-Typ entsprechen Sie am ehesten?

Die folgende Einteilung soll Ihnen helfen, Ihre relativen Stärken und Schwächen und deren Affinität zu den Elementen herauszufinden. In den Spalten finden Sie einige wichtige Aussagen über körperliche und psychische Eigenschaften oder Verhaltenstendenzen. Markieren Sie alle Aussagen, die Ihren derzeitigen Zustand oder ein Muster, das Sie aus der Vergangenheit kennen, beschreiben.

 

Das Wechselspiel der Fünf Elemente

Die Zyklen der Fünf Wandlungsphasen
Die Fünf Elemente oder Wandlungsphasen stehen in vielfältigen Beziehungen zueinander, halten einander im Gleich-gewicht, erzeugen sich gegenseitig und dämmen sich gleichzeitig auch wieder ein. Wichtig ist, diese Kräfte im Gleichgewicht zu halten. Ein Ungleichgewicht (Entgleisung) entsteht, wenn einerseits das nährende Element erschöpft wird oder das kontrollierende Element eine Auflehnung erfährt. Diese vier Zyklen (Ernährungs- oder Fütterungszyklus, Erschöpfungszyklus, Kontrollzyklus und Verletzungszyklus) zeigen, wie die Elemente untereinander verbunden sind und sich wechselseitig beeinflussen beziehungsweise beeinflussen können.

Der Ernährungs- oder Fütterungszyklus (Mutter-Kind-Beziehung) beschreibt den Übergang von einer Wandlungsphase zur nächsten. Das Mutter-Element nährt, fördert, unterstützt das Kind, des im Zyklus nachfolgenden Elements: Der Erschöpfungszyklus (Zyklus des Entziehens) beschreibt das Kind, das die Mutter schädigt. Dem Mutter-Element wird – über den Nähr-Zyklus – Energie entzogen:
Der Kontrollzyklus (Großmutter-Enkel-Beziehung) beschreibt die natürliche Kontrolle und Begrenzung des Wachstums durch die „Großmutter“, deren Aufgabe in der chinesischen Großfamilie die Erziehung der Enkel war: Der Verletzungszyklus (Auflehnungszyklus) beschreibt die Rebellion des „Enkels“ gegen die „Großmutter“. Das Enkel-Element kann, wenn es zu stark wird, das Großmutter-Element schädigen: